Annette Dasch & Fauré Quartett

>>Können sie den Zauber nicht wieder von mir nehmen?<<

Musik für Violine, Viola, Violoncello und Klavier von Johannes Brahms, Lieder von Gustav Mahler und Richard Wagner für Sopran und Klavierquartett

Die unerfüllte Liebe hat so manches Meisterwerk in der Kunst entstehen lassen. So auch das Klavierquartett op. 60 von Brahms: »Denken Sie sich dabei einen, der sich gerade totschießen will«, so Brahms. Und was hier Clara Schumann für Brahms war, das war Mathilde Wesendonck für Richard Wagner. Dieser schrieb die Lieder auf Gedichte seiner Angebeteten. Musikalisch hängen sie mit dem »Tristan« zusammen, in dem quasi diese unerfüllte Liebe gipfelt. Zum Programm gesellen sich einige Mahler-Lieder. Hier sind unerfüllte Liebe und Liebessehnsucht weniger autobiographischer Natur als vielmehr Gegenstand der vertonten Gedichte.

Annette Dasch wird vielfach als die ungewöhnlichste Sopranistin ihrer Zeit beschrieben. Von der großen Karriere, die sie genommen hat, mag sie jedoch selbst überrascht worden sein. Denn fast wäre sie der Opern- und Konzertwelt verloren gegangen. Annette Dasch wäre vielleicht als Zimmermann auf der Walz gewesen und dann in irgendeinem Handwerksbetrieb gelandet. Oder wahrscheinlicher als Klarinettistin in einem städtischen Orchester. Berufswünsche, die von der Berlinerin in jungen Jahren tatsächlich in Betracht gezogen wurden. Das Singen war viel zu selbstverständlich in ihrem Elternhaus, um daraus ein Berufsziel zu machen. Bis sie von vielen Menschen auf ihre ungewöhnlich schöne Stimme angesprochen wurde und in den Chören fast alle Solostimmen bekam. So traf Annette Dasch die Entscheidung, die Klarinette beiseite zu legen und unter anderem in München Gesang zu studieren.

Ihr unaufhaltsamer Aufstieg begann im Jahr 2000, als sie gleich drei wichtige Gesangswettbewerbe hintereinander gewann: den »Maria-Canals- Wettbewerb « in Barcelona, den »Robert-Schumann-Liedwettbewerb« in Zwickau und den »Concours de Genève« in Genf. Danach stand ihr die Welt offen. Außergewöhnlich ist auch, dass sie ihre unverwechselbare Stimme mit schauspielerischem Talent verbindet. Das macht sie zu einer Ausnahmeerscheinung auf den großen Opernbühnen in aller Welt – an der Metropolitan Opera in New York genauso wie bei den Bayreuther Festspielen.

Die Musiker des »Fauré Quartetts« sind in vieler Hinsicht Pioniere. Sie sind Visionäre ihres Fachs und ihre Experimente und Entdeckungen werden hoch geschätzt, ob sie mit der NDR Big Band spielen, mit Künstlern wie Rufus Wainwright oder Sven Helbig zusammenarbeiten, in Clubs wie »Berghain«, »Cocoon Club« oder »Le Poisson Rouge« in New York auftreten oder im KiKA sowie durch »Rhapsody in School« Kinder für Kammermusik begeistern. Als das »Fauré Quartett« 2009 ein Album mit »Popsongs« präsentierte, war die Reak tion Begeisterung bei Presse und Publikum. Im folgenden Jahr bekam das Ensemble den ECHO Klassik für »Klassik ohne Grenzen« verliehen, derzweite seiner Art, nachdem bereits die Einspielung der Klavierquartette von Johannes Brahms mit einem ECHO geehrt wurde.

Welttourneen tragen diese Kompetenz in die Ferne, internationale Meisterkurse geben sie an Studenten weiter. Die Mitglieder unterrichten außerdem an den Universitäten der Künste Berlin und der Hochschule für Musik und Theater München. Auf Reisen gastieren die Musiker in den wichtigsten Häusern der internationalen Konzertwelt vom Concertgebouw in Amsterdam über die Alte Oper in Frankfurt und die Berliner Philharmonie, den Wiener Musikverein bis hin zum Teatro Colón in Buenos Aires und der Wigmore Hall in London, wo sie inzwischen fast jährlich Station machen. So setzt sich aus vielen künstlerischen Ingredienzien ein Ensembleprofil zusammen, das seinesgleichen sucht.