Der Mann der sich Beethoven nannte

Musiktheater von Moritz Rinke/Mathias Schönsee (Text) und Cymin Samawatie/Ketan Bhatti/Trickster Orchestra (Musik)

Eine Produktion der Neuköllner Oper, Berlin in Koproduktion mit dem Theater Gütersloh

Uraufführung

Musikalische Leitung: Cymin Samawatie, Ketan Bhatti, Regie: Mathias Schönsee, Bühne und Kostüme: Rebecca Raue

Das Ende des Beethovenjahres 2020: Die Berliner Philharmonie ist zerstört, das Orchester findet sich feinstaub-bedeckt und mit Atemmasken vor dem verwüsteten Gebäude wieder und inmitten des Geschehens behauptet ein eigenartiger Fremder, Beethoven höchstpersönlich zu sein. Während der Star-Dirigent rücksichtslos versucht, alle Konzerttermine des Orchesters einzuhalten und eine junge Musikerin gegen diesen Alleinherrscher rebelliert, verfolgt der Mann, der sich Beethoven nennt, mit humanistischer Mission das Ziel, nicht nur seine prometheischen Werke zu überarbeiten, sondern auch gleich die gesamte Menschheit:

Es kommt zu einer furiosen wie augenzwinkernden Abrechnung mit einer Gesellschaft, die auch nach der Aufklärung keinen Deut schlauer geworden zu sein scheint. Unter Beschuss steht eine (Hoch-) Kultur, die statt der künstlerischen Schöpfung nur deren Warenwert im Blick hat und eine Welt, die ihren natürlichen Lebensraum systematisch vernichtet. So liefern sich Beethoven, der Maestro und die junge Frau eine verbale Schlacht darüber, was es heißt, den Mensch im Menschen zu erkennen.

Der preisgekrönte Autor Moritz Rinke, Regisseur Mathias Schönsee und das transkulturelle Trickster Orchestra verweben humorvolles Schauspiel mit dem musikalischen Kosmos Beethovens – und fordern damit in un-erhörter Weise die west-weiß-europäische Musikgeschichte heraus.