Die Spielzeit 2024/2025 am Theater Gütersloh
Auch wenn das Spielzeitprogramm 2024/2025 des Theater Gütersloh mit KI generierten Bildern garniert ist: Die Buchstaben K und I stehen nach Lektüre des knapp 150 seitigen Druckproduktes eher für „künstlerisch intelligent“ als für künstliche Intelligenz: „Es erwartet Sie gnadenlos analoges Theater und handgemachte Musik aus allen Himmelsrichtungen. Das jedoch auf der Höhe der Zeit, technisch versiert und maximal facettenreich.“ So steht es im Vorwort der Künstlerischen Leitung.
Christian Schäfer und Karin Sporer lassen es in der kommenden Spielzeit „tierisch menschlich“ zugehen. Tiere spielen in einer ganzen Reihe von Produktionen entscheidende Rollen: Eröffnet wird die Saison am Samstag, den 14. September 2024 mit der Uraufführung des Auftragswerkes „WEBEREI oder Die Erfindung des Bademantels“ von Lisa Sommerfeldt, das anhand einer bewegenden fiktiven Familiengeschichte vom Aufstieg und Niedergang des Textilwesens in der „Weberstadt“ Gütersloh erzählt, inklusive westfälischer Seidenraupen!
Um tierische Bewerber um einen Wechsel auf einen angeblich existierenden „Planet B“ geht es im höchst vergnüglichen Gastspiel des Maxim Gorki Theaters der renommierten israelischen Autorin/ Regisseurin Yael Ronen. Weitere Titel in der Kategorie Schauspiel sind u. a.: „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Dale Wassermann/Ken Kesley, „Goethes Faust – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie“ vom Schauspiel Hannover, „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ von Tennessee Williams vom Deutschen Theater Berlin, Williams Shakespeares „Macbeth“ vom Schauspielhaus Bochum und Johann Nepomuk Nestroys „Der Talisman“ vom Thalia Theater Hamburg. Die Liste der herausragenden Schauspielerinnen und Schauspieler, die zu erleben sein werden, ist erneut lang. Gütersloh darf sich u. a. freuen auf: Andrea Eckert, Anna Maria Mühe, Nele Winkler, Jens Harzer, Axel Milberg, Miroslav Nemec, Dimitrij Schaad, Tilo Nest und Ulrich Matthes.
Die Reihe „Oper & Mehr“ bietet nebst Mozarts Evergreen „Die Zauberflöte“ vom Landestheater Detmold internationale Produktionen aus Österreich, der Schweiz und der Ukraine. Eine absolute Besonderheit darf mit der getanzten Version von Carl Orffs „Carmina Burana“ vom Nationaltheater in Odessa erwartet werden, einer gefeierten Produktion, die kurz vor Kriegsbeginn herauskam und nun erstmals auch in Deutschland zu sehen sein wird. Als weiteres Highlight im Bereich Tanz wird das zweite Gastspiel des überragenden Nederlands Dans Theaters - NDT 2 angekündigt. Erstmals wird es eine Koproduktion des Gütersloher Theaters mit der innovativen Hip-Hop Compagnie Urban Arts Ensemble Ruhr und der Schweizer Company MEK geben. Mit „Seite Eins“ von Johannes Kram mit Ingolf Lück feiert eine der ersten Produktionen des Theaters Gütersloh, nach Gastspielen von Köln bis Berlin und von Hamburg bis Stuttgart, am Freitag, den 4. Oktober, ihr 10. Bühnenjubiläum mit anschließendem Publikumsgespräch. Freunde des Boulevard-Theaters kommen voll auf ihre Kosten, mit Stücken wie „Weiße Turnschuhe“ von René Heinersdorff mit Jochen Busse in der Hauptrolle, „Stolz und Vorurteil *Oder so“ von der Komödie am Kurfürstendamm, Berlin, Musicals wie „Sweeny Todd“ aus Hildesheim oder „La Cage aux Folles“ vom Landestheater Detmold. Hochklassig und international gestaltet sich auch das Programm der Reihe „Taschentheater“: Das Nationaltheater Mannheim zeigt Friedrich Dürrenmatts Kriminalgeschichte „Das Versprechen“. Vom Vorarlberger Landestheater Bregenz kommt „Frida – Viva La Vida“ über die mexikanische Malerin Frida Kahlo, „Das Diner“ berichtet humorvoll, akrobatisch und mit magischen Effekten von einem historischen politischen Gipfeltreffen, Samuel Becketts Meisterwerk des absurden Theaters „Glückliche Tage“ ist ebenso vertreten wie Jack Londons Abenteuerroman „Ruf der Wildnis“. Sehr breit ist wie immer das Spektrum in der Reihe „Theater-Stärkung“ für Zuschauer ab 10 Jahre, neben Tanztheater gibt es mit „Die Wanze“ einen Insektenkrimi, das Stück „Wutschweiger“ thematisiert Kinderarmut und „Die Rote Zora“ ist in einer spielfreudigen Fassung mit Live-Musik zu erleben.
Auch für Kinder und Jugendliche ist zwischen September 2024 und Mai 2025 wieder ein vielfältiges Programm im Angebot, das Schulstoffe („Woyzeck“, „Der Trafikant“) ebenso abbildet, wie klassisch Märchenhaftes („Die Schöne und das Biest“ zu Weihnachten) und neue Märchenfassungen („Neeweißnicht und Rosenrot“). In der Kammermusik-Reihe „Panoramamusik“ feiert das Ensemble „Die Schurken“ die Leichtigkeit mit einem italienischen Programm, „sprezzatura 22“ verbindet die französische Renaissance mit baskischen und irischen Volksliedern, Musik aus Skandinavien von Björk bis Carl Nielsen mit Videokunst kombiniert das Bläserquintett „Breeze“ und mit dem „Barbican Quartet“ ist ein junges Streichquartett zu Gast, das 2022 den Internationalen Streichquartett-Wettbewerb der ARD für sich entscheiden konnte. Die Westfälische Kammerphilharmonie Gütersloh spielt erneut das Neujahrskonzert. Die Nordwestdeutsche Philharmonie vertritt in vier Konzerten das große sinfonische Repertoire mit herausragenden Solisten. Der junge Organist Niklas Jahn wird im Rahmen eines der Konzerte von „Gütersloh Philharmonisch“ an der Orgel improvisieren. „Fokus Lied“ stellt Arnold Schoenberg und Gustav Mahler einander gegenüber, erzählt die Romanze der schönen Magelone mit Musik von Johannes Brahms, begeht die Jahrestage von Maurice Ravel und Kurt Weill und feiert den wunderschönen Monat Mai mit Schumanns Liedzyklus „Dichterliebe“. In der beliebten Reihe „Swing’in Sky“ treten Frank Muschalle, dieses Mal mit Dennis Koeckstedt und Dirk Engelmeyer, des Weiteren Arne Jansen & Stephan Braun mit einer Hommage an Mark Knopfler und die Dire Straights sowie der portugiesische Sänger Telmo Pieres und das Kristin Shey Jazz Quartett in der Skylobby auf. Mit „Klangkosmos Weltmusik“ wird die musikalische Erschließung der Welt fortgesetzt. Zum ersten Mal werden in dieser Reihe Ensembles aus Island, Benin, den Salomonen und der kulturellen Tradition der Krimtataren vertreten sein.
Auch für die Spielzeit 2024/2025 konnten nicht zuletzt durch erfolgreiche Drittmittelakquise Qualität und Quantität des Theaterprogramms gesichert werden. Die Theaterleitung dankt der Sponsorengemeinschaft Kultur Plus+ mit den Unternehmen Bertelsmann, Miele, Volksbank Bielefeld-Gütersloh, Nobilia, Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold, Beckhoff Automation sowie Stadtwerke Gütersloh, dem Theater in Gütersloh e. V., der Bürgerstiftung Gütersloh, dem dazugehörigen Dr. Joachim Bauer Kulturfonds und der Reinhart Müller Stiftung, Tanz OWL, dem Kultursekretariat NRW Gütersloh, im Auftrag des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Durch die allgemeinen Kostensteigerungen, Tariferhöhungen und die Haushaltskonsolidierung der Stadt Gütersloh mussten die Eintrittspreise leicht erhöht werden, was nicht für den Bereich Kindertheater gilt. Durch die Anpassungen der Preise erhöhten sich auf der anderen Seite auch die Vorteile eines Abonnements. Erstmals ist eine Auswahl von Abonnements auch online erhältlich.
Der Vorverkauf von Abonnements startet am Samstag, den 18. Mai 2024, 9.00 bis 14.00 Uhr, im ServiceCenter der Gütersloh Marketing GmbH, Berliner Str. 63, 33330 Gütersloh und online. Postalisch und per E-Mail eingegangene Abonnementsbestellungen können erst am folgenden Arbeitstag bearbeitet werden (gültig nach Vorverkaufsstart). Der Verkauf von Einzelkarten für die gesamte Spielzeit 2024/2025 startet am Samstag, den 15. Juni 2024, 9.00 bis 14.00 Uhr, im ServiceCenter der Gütersloh Marketing GmbH, Berliner Str. 63, 33330 Gütersloh. Unter www.theater-gt.de sind Theaterkarten ab dem 15. Juni 2024, 9.00 Uhr, auch online erhältlich. Am 15. Juni 2024 können keine telefonischen Vorbestellungen entgegengenommen werden. Telefonische Vorbestellungen sind ab Dienstag, den 18. Juni 2024 möglich.