Von Berthold Brecht
Lars Eidinger (Rezitation, Gesang) | Hans-Jörn Brandenburg (Klavier, Keyboard, Cembalo, Harmonium)
Anschließend DJ-Set mit Lars Eidinger | ca. 22.30 Uhr | Hinterbühne
Für die Teilnahme ist die Anmeldung beim Kartenkauf erforderlich (im Kartenpreis inbegriffen).
Die »Hauspostille« von Bertolt Brecht ist eine Zusammenstellung von Kurztexten, an der Brecht seit 1916 arbeitete und die erstmals 1927 veröffentlicht wurde. Der Titel spielt in ironischer Weise auf Martin Luthers »Hauspostille« von 1542 an, eine Sammlung von Predigten, die zur häuslichen Erbauung oder zum Vorlesen in der Kirche bestimmt war.
In der Anleitung zum Gebrauch seiner »Hauspostille« schreibt Brecht, sie wende sich »an das Gefühl des Lesers und dessen Verstand. Die Lektüre empfiehlt sich in Zeiten roher Naturgewalten und in Stunden des Reichtums, dem Bewusstsein des Fleisches und der Anmaßung. Zu singen ist sie unter Anschlag harter Misslaute. Sie hat zum Motto: Zum Dank dafür, dass die Sonne sie bescheint, werfen die Dinge Schatten.
«Die Gedichte in der »Hauspostille« verbinden verschiedene literarische Stile sowie musikalische Formen – von Volksliedern über Balladen bis hinzu Jazzrhythmen – und behandeln Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Kriege und das Leben in einer modernen, oft entfremdeten Gesellschaft. Die »Hauspostille« zeigt exemplarisch Brechts Fähigkeit, eher gesellschaftskritische und provokative Themen mit poetischer Präzision und stilistischer Vielfalt darzustellen. Lars Eidinger hat ein intensives Verhältnis zu Bertolt Brecht. In Joachim Langs Spielfilm »Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm« von 2018 hat er ihn bereits verkörpert.
Lars Eidinger liest und singt aus Brechts Gedichtsammlung und wird von Hans-Jörn Brandenburg auf Klavier, Keyboard, Cembalo und Harmonium begleitet.