Schauspiel von Arthur Schnitzler
Prinz Regent Theater, Bochum
Regie: Constanze Hörlin, Bühne: Fivos Theodosakis, Kostüme: Sofia Dorazio Brockhausen, Licht: Joachim Kiel
Es spielen Helge Salnikau und Maike Elena Schmidt
Im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in einem von Endzeitstimmung bestimmten Lebensgefühl, treffen Szene für Szene jeweils eine Frau und ein Mann aufeinander. Einsamkeit und Sehnsucht verbindet sie: ob Dirne oder Graf, ob Soldat oder Schauspielerin. Wie im Tanz, der dem Stück seinen Namen gibt, begegnen sie sich in immer neuen und unerwarteten Konstellationen.
Die Uraufführung von „Reigen“ wurde 1920 vom preußischen Kultusministerium verboten, sorgte für einen der größten Theaterskandale und brachte die Beteiligten wegen „Erregung des öffentlichen Ärgernisses“ vor Gericht. Der letztliche Freispruch wurde zum Präzedenzfall für die Freiheit der Kunst. Hundert Jahre später hat Schnitzlers Drama in einer von Vereinsamung geprägten Welt nicht an Relevanz verloren.
„Bei all dem Spaß, den das Ganze macht, kommt die ernste Seite des Stücks aber nicht zu kurz. Es gibt auch die leisen Momente. Denn Macht, Sehnsucht, Enttäuschung und Verlangen nach Liebe sind in allen Szenen die unerbittlichen Begleiter des Spiels um Verführung und Verlangen. Und gerade das macht den ‚Reigen‘ zu einem rundum gelungenen Abend: kurzweilig, grell, schrill und anrührend zugleich.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)