Mit seiner melancholischen, zu Herzen gehenden Ballade und seinem entrückt anmutenden, aber zutiefst liebenswürdigen Auftritt beim Eurovision Song Contest 2017 hat Salvador Sobral nicht nur seinen eigenen Musikstil erschaffen, sondern ganz Europa mit seiner ausdrucksstarken Stimme berührt. Es war ein großartiger Überraschungserfolg und doch nicht mehr als ein kurzer Ausflug in die Welt des TV-Spektakels für Sobral und seine Schwester Luisa, aus deren Feder der Song stammte. Beide fühlten sich als leidenschaftliche Jazzer auf der ganz großen Showbühne nicht recht zu Hause.
Den hoch begabten und mit großem Enthusiasmus gesegneten portugiesischen Musiker darf man also keinesfalls auf seinen ESC-Siegessong »Amar Pelos Dois« reduzieren. Seine Musik führt uns dabei auf die einzigartige und vielfältige Reise von Jazzklassikern und am Jazz orientierten Eigenkompositionen über Pop und Rock zum melodischen Sound des brasilianischen Bossa nova.
Der mit einem Herzfehler geborene Salvador Sobral hat nach seiner sehnlichst erwarteten Herztransplantation kurz nach dem Wettbewerbssieg die Gunst des Publikums dann auch auf den Konzertbühnen hierzulande im Sturm erobert. Als geborener Performer gibt er sich dort stets fröhlich, lyrisch, poetisch.
Mit »Timbre« sind sein viertes Studioalbum und das Programm, das er in Gütersloh präsentieren wird, überschrieben. In diesem Titel spiegelt sich, worüber sich Salvador Sobral am stärksten definiert und was ihn auszeichnet: das Timbre seiner Stimme. »Timbre« im Sinne von Klangfarbigkeit steht aber auch für die jeweilige Charakteristik und Farbe, die die Instrumente seiner Bandbesetzung zum möglichst bunten Klangbild der Musik beisteuern.